Niels Frevert – Pseudopoesie (Grönland)

Zu fein für’s Formatradio, zu verwirrend für den Algorithmus: Niels Frevert, ein Einzelgänger, der nirgendwo so richtig dazugehörte, geheimnisvoll und etwas unnahbar, meldet sich mit seinem neuen Album “Pseudopoesie” zurück.

Der Bruch kam 2019 mit dem Album “Putzlicht”, mit dem sich Frevert nach fünf Jahren Pause neu erfand, das Korsett des Liedermachers abstreifte. Plötzlich war alles größer und druckvoller, als hätten The War On Drugs seine Schreibklause gestürmt. “Pseudopoesie” geht noch weiter – auch dank des neuen Produzenten Tim Tautorat (Faber, Provinz, Tristan Brusch). Freverts Lieder feuern nicht zum Durchhalten an, spenden keinen Trost, geben keinen Rat. Sie legen sanft den Finger auf die Wunde, da wo Träume verkümmern und Herzen verhärten, schieben dich sachte zur Tür und lassen dich da stehen mit dem Schlüssel in der Hand. Das ist große, zuweilen fast schmerzhaft schöne Popmusik, die das Leben und die Menschen ernst nimmt, aus Alltäglichkeiten das Drama unserer Existenz schält und neuerdings immer einen Ausweg bereithält: den radikalen Neuanfang, die Flucht in ein neues Leben, so als Idee. Aufgenommen mit der Live-Besetzung von “Putzlicht” ist es das erste Mal, dass seine Band zwischen zwei Alben komplett zusammenbleibt. Niels Frevert scheint angekommen zu sein: zwischen den Stühlen, auf der äußeren Umlaufbahn oder einfach nur auf dem Weg zum ewigen Weiter.

www.nielsfrevert.net

Tracklisting
01. Weite Landschaft
02. Fremd In Der Welt
03. Pseudopoesie
04. Rachmaninow
05. Träume Hören Nicht Auf Bei Tagesanbruch
06. Waschbeckenrand
07. Klappern Von Geschirr
08. Tamburin
09. Kristallpalast
10. Ende 17

Das Album Niels FrevertPseudopoesie” (Grönland) erscheint am 24.03.2023.